Die Brücke nach draußen

Die Aufgabe der Wiedereingliederung straffällig gewordener Menschen ist nur in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung zu meistern und benötigt neben dem Engagement der hauptamtlich Beschäftigten sozial engagierte Ehrenamtliche, die diese Arbeit sinnvoll ergänzen.

Die ehrenamtliche Betreuung ist fester Bestandteil im Vollzug. Sie ist für die Inhaftierten außerordentlich wichtig, da sie eine Brücke nach draußen darstellt.

In der JVA Iserlohn sind bis zu 35 ehrenamtliche Betreuer tätig, die Gruppenangebote aber auch Einzelbetreuungen anbieten.

Es gibt viele Möglichkeiten und Formen, sich zu engagieren. Eine Auswahl:

  • Übernahme von Einzelbetreuungen
  • Aufbau, Förderung und Aufrechterhaltung von Außenkontakten
  • Hilfe bei persönlichen Schwierigkeiten wie z.B. Schulden, Schreibhilfe an Ämter
  • Vorleben von Verbindlichkeit durch kontinuierlichen Kontakt
  • Gesprächsgruppenangebote
  • Freizeitangebote wie z.B. Kochgruppe, Spielegruppen
  • Nachhilfe- oder Liftangebote
  • Begleitung in Ausgängen
  • Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche
  • Zuhören und begleiten

Gemeinsam mit den Ansprechpartnern kann überlegt werden, ob und wie Ideen umgesetzt werden können. 

Einzelbetreuungen

Im Rahmen von Einzelbetreuungen werden die besonderen Bedürfnisse einzelner Gefangener berücksichtigt.
Viele der Inhaftierten haben außerhalb des Strafvollzugs keine sozialen oder nur für sie „schädlichen“ Kontakte. Für sie ist es besonders wichtig, dass sie einen verantwortungsbewussten Ansprechpartner außerhalb der Anstalt haben, der ihnen zuhört, verlässlich ist und auf ihre Probleme eingeht. So kann Ehrenamt im Rahmen von Einzelbetreuung z.B. bedeuten, dass versucht wird, gemeinsam mit der Gefangenen ein neues Umfeld aufzubauen, in das sie nach ihrer Inhaftierung entlassen werden kann.
Nicht jede Gefangene kann oder will sich in einer Gruppe öffnen und ihre persönlichen Probleme ansprechen. Dies kann sie aber eventuell in einer Einzelbetreuung. In Einzelfällen kann die Einzelbetreuung auch über die Inhaftierung hinausgehen und die Inhaftierte dabei unterstützen, in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen.

Gruppenarbeit

Die Teilnahme an Gesprächsgruppen ist für die Inhaftierten eine willkommene Abwechslung im Gefängnisalltag und bietet darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten für

  • soziales Lernen
  • Förderung von Kommunikationsfähigkeit
  • Erlernen von sozialen Kompetenzen
  • Erlernen Regeln und Absprachen einzuhalten
  • Erlernen einer sinnvollen Freizeitgestaltung

und vieles mehr.

Einmal jährlich treffen sich die ehrenamtlichen Betreuer mit der zuständigen Koordinatorin und der Anstaltsleitung zu einem Erfahrungsaustausch.

Weitere Informationen finden Interessenten, die das 21. Lebensjahr vollendet haben, auf der Internetseite www.ehrenamt-justizvollzug.nrw.de oder sie können sich direkt an die Anstalt wenden. Die kontinuierliche Begleitung durch einen festen Ansprechpartner ist selbstverständlich.

Ansprechpartnerin:
Frau Sabina Hartmann
Sozialdienst
Telefon: 02378 83-209
E-Mail: sabina.hartmann@jva-iserlohn.nrw.de  externer Link, öffnet ein Email-Programm